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Mein Auflandsaufenthalt in Kalifornien

Eintrag vom 27. Februar 2023

Die beste Erfahrung meines Lebens! Mein Name ist Julie, und ich habe dieses Jahr 3 Monate an der St. Vincent de Paul High School in Petaluma, Kalifornien, verbracht.

Am 26. März ging es nonstop von Frankfurt nach San Francisco. Voller Vorfreude und mit leicht zitternden Knien bin ich nach 11 Stunden Flug gelandet. Ich weiß noch, wie aufgeregt ich war. Meine Gastfamilie wurde mir erst einen Tag vor dem Abflug zugeteilt, so dass ich nicht wirklich eine Vorstellung davon hatte, wer und was mich erwarten würde. Viele Gedanken schossen mir durch den Kopf … “hoffentlich sind meine Gasteltern gleich überhaupt am Flughafen, wie werden die wohl sein … werden die mich überhaupt verstehen … ist mein Englisch gut genug … werde ich neue Leute kennenlernen“ … und und und. Kaum in der Empfangshalle angekommen, habe ich sie aber sofort gesehen. Sie hielten ein Schild hoch mit meinem Namen. Was folgte, war eine herzliche und warme Begrüßung. Das Eis war sofort gebrochen. Omar und Sumaya, meine Gasteltern, haben mir während meines Aufenthaltes immer das Gefühl gegeben, willkommen zu sein, und ich habe mich wie ein Teil ihrer Familie gefühlt. Mit ordentlich Jetlag im Gepäck ging es erstmal nach Hause, wo Omar jr, Adeeb und Sena, meine Gastgeschwister, schon auf mich warteten. Zu meiner Überraschung war ich aber nicht die einzige Gastschülerin. Neben mir waren noch Andrea aus Paraguay, Emilie aus Frankreich und Nora aus Taiwan im Haus. Wir waren ein echt bunter Haufen, haben uns aber auf Anhieb super verstanden. Auch nach meiner Rückkehr nach Deutschland (bis heute) habe ich noch zu allen Kontakt. Nach dem Wochende ging dann auch für mich die Schule los. Gott sei Dank lernte ich bereits direkt an meinem Ankunftstag ein paar Leute kennen, sodass ich zumindest wusste, wer mich am nächsten Tag so erwarten würde. Am ersten Tag war alles super aufregend und neu, denn das Schulsystem in Amerika ist komplett anders – im positiven Sinne. Nicht nur der Spirit ist ein anderer, sondern auch der Schulablauf. Die Schule begann jeden Tag erst um 08:30 Uhr. Dafür mussten wir aber auch jeden Tag bis 15:00 Uhr in der Schule bleiben. Doch durch die Lunchpause war das gar nicht so schlimm, denn währenddessen konnten wir uns wirklich gut ausruhen, unterhalten und einfach nur Spaß haben. Das Miteinander zwischen den Schülern und Lehrern ist echt richtig gut und es fühlte sich für mich teilweise schon eher familiär an. Dank einer guten Freundin, Valerie, durfte ich auch eine Prom (Abschlussball) erleben. Das war das Highlight während meines gesamten Aufenthaltes!! Wir hatten ALLE so viel Spaß und haben ganze viele Erinnerungen aus dieser Nacht mitgenommen. Eh ich mich versehen konnte, waren die drei Monate rum, und ich musste mich von allen neuen Freundinnen, Bekanntschaften und Lehrer*innen verabschieden – und auch von meinem „Auslandstraum“ – das war hart! Ich hatte zu dem Zeitpunkt zwei Herzen in der Brust! Da gab es das traurige Herz, welches mit dem Abschiedsschmerz kämpfte und auf der anderen Seite das freudige Herz, welches sich auf zu Hause – Familie, Tiere und Freunde – freute. Trotz aller anfänglichen Ängste und Sorgen kann ich rückblickend jedem empfehlen, eine solche  Erfahrung zu machen! Denn der Erfahrungsgewinn ist immens: Ich habe nicht nur bessere Sprachkenntnisse erworben und neue Leute sowie eine andere Kultur kennengelernt, sondern auch meine Persönlichkeit weiter entwickelt. So stehe ich nun vielmehr auf eigenen Beinen, bin selbstbewusster geworden und bin mir noch bewusster geworden, was ICH für MEIN LEBEN möchte! Ich bin wirklich super dankbar für diese Zeit und würde es jeder, wirklich jeder Zeit wiedermachen!

Autorin: Julie Hähnel

 

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