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Mit den Nerven am Ende

Eintrag vom 11. Mai 2020

Am 12. März 2020 kam eine Durchsage, dass wir Freitag und Montag keine Schule haben. Es gab den Verdacht, dass sich einige Schüler mit dem Corona-Virus infiziert hatten. Erst freuten wir uns alle über drei Wochen zusätzliche Ferien. Aber weit gefehlt!

Schon einen Tag später gab es die ersten Aufgaben für die nächsten Wochen. Dann begann das Elend erst richtig. Am Montag kam mein Bruder von der Schule und schrie: „Ich habe drei Wochen keine Schule!“. Da dachte ich mir so: „Oh Gott, bitte nicht!“ Also wich er mit ab dann nicht mehr von der Seite. Ständig wollte er etwas mit mir spielen oder fragte mich nach Kleinigkeiten, die mich gar nicht interessierten. Joost fragt mich auch immer: „Können wir Lego spielen?“ oder ,,Hilfst du mir bei den Hausaufgaben?“ Das regt mich auf! Ich habe doch selbst genug zu erledigen. Meine Güte! Und das soll noch mindestens bis Ostern so sein. Ohje! Das hält doch niemand aus! Es gibt aber auch tolle Nachrichten! Mein kleiner Bruder Leif ist das erste Mal in seinem Leben gekrabbelt, und ich habe es gesehen! Ich rief laut: „Mama, Papa, Leif krabbelt! Ich habe es gesehen! Guckt euch das an!“ Meine Eltern, Joost und ich fanden es super gut. Und natürlich drehte Joost total durch! Er macht einen echt wuschig im Kopf. Ich habe ihn echt gern, aber in dieser aktuellen Situation, ist er echt schwierig. Als würde er total unter Strom stehen. Und in dieser Situation muss ich bei ihm am Tisch die Hausaufgaben machen. Das ist total frustrierend. Hausaufgaben zuhause zu machen, wenn alle da sind, ist schwer. Meine Hoffnung ist, dass das Virus Covid-19 bald verschwinden wird und nicht so viele Menschen wegen ihm sterben. Es macht mir Angst, dass es auch Familienmitglieder treffen könnte. Dann gehe ich lieber zur Schule.

Eileen B., Klasse 6d

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