Szenen einer Schule: Hiller Verbundschüler produzieren Imagefilm
Eintrag vom 11. Februar 2016
Hille (mt). Sechs Minuten und 44 Sekunden läuft der Imagefilm der Verbundschule.
„Länger darf er nicht sein“, sagt Joshua Gon. Zu viele Infos würde die Konzentration der Zuschauer nur überfordern. Gedreht wurde dennoch eine Menge. Sagenhafte 250 Gigabyte an Datenmaterial haben Gon und seine Mitschüler aus dem Literaturkurs zusammengetragen, um daraus die besten und wichtigsten Szenen auszuwählen. Inzwischen ist der Streifen online gestellt – und über die Homepage der Verbundschule zu sehen. Konzentriert habe man sich ganz auf die positiven Aspekte, heißt es. So wie es sich für einen Imagefilm gehöre.
In Gruppen haben die insgesamt 24 Schüler gearbeitet. Die orientierten sich während der Produktion an den acht Leitbildern. Es galt, über den Zeitraum eines Jahres die wichtigsten Momente des Schulalltags festzuhalten. „Zum Beispiel die Veranstaltungen“, sagt Nahum Walther. Mit den drei Kameras war man immer vor Ort, wenn etwas los war. Wichtig sei gewesen, möglichst nah dran zu sein. Die meisten gedrehten Szenen seien deshalb nicht gestellt, heißt es. Nur wenn es um Persönlichkeitsrechte oder Datenschutz ging, habe man auf Darsteller aus den eigenen Reihen gesetzt.
„Natürlich gab es einige Diskussionen“, antwortet Kimberly Rodemeister auf die Frage, wie es bei der Endauswahl des Materials zuging. Atmosphärisch sei das jedoch sehr konstruktiv verlaufen. Auch über die Länge der einzelnen Abschnitte wurde kontrovers debattiert. „Manches lässt sich schneller, anderes dafür kürzer erklären“, sagt Jan Huesmann. Auf jeden Fall haben er und seine Mitfilmer ihre Schule ganz genau unter die Lupe nehmen können. Auf etwaige Schwachstellen seien sie dabei nicht gestoßen, heißt es. „Luft nach oben“ sei aber selbstverständlich immer vorhanden.
Der Zuschauer erfährt von der Partnerschule in Tansania, sieht wie der Unterricht abläuft oder sich die Lehrer untereinander in einer Konferenz beraten. Gezeigt wird auch, was Schulsanitäter und Sozialarbeiter leisten, dafür fehlen allerdings Bereiche wie die Inklusion oder die Willkommensklassen für Flüchtlinge. Gerne hätten die Filmemacher diese Themen aufgenommen, doch zum Zeitpunkt der Dreharbeiten waren diese in der Schule noch nicht gegenwärtig.
Erste Reaktionen auf den Imagefilm gibt es bereits. „Durchweg positiv“, sagt Malte Riechmann. Auch er spricht von einem großen Teamerlebnis, das während des gesamten Produktionszeitraums entstanden war. Es habe einfach Spaß gemacht, Drehbücher zu schreiben, Szenen am Computer zu schneiden oder mit der Kamera unterwegs zu sein. „Viele sind sogar über sich hinausgewachsen“, sagt Lehrer Jona Hußmann, der das Projekt zusammen mit seinem Kollegen Oliver Kneupel betreut hat. Das Engagement sei enorm gewesen, heißt es – und an den späten Mittwochnachmittagen, an denen das Werk entstand, habe man viel über das Filmemachen gelernt. „Auch wir“, sagt Hußmann.
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